Corporate Social Responsibility (CSR) verweist auf „die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Dies umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte …“ – so definiert die Plattform „Unternehmenswerte – CSR Made in Germany“ das Konzept.

Das Dilemma

Obwohl damit auf ein umfassendes und ganzheitliches Steuerungskonzept verwiesen wird, fokussieren viele Unternehmen, die CSR in ihr Leitbild intergiert haben, auf die fachlichen Handlungsfelder – von Arbeitssicherheit über Energieeffizienz bis hin zu Lieferkettenmanagement.  Sie werden dabei häufig von Expertinnen und Experten auf diesen Feldern begleitet. Selten jedoch wird das Zusammenwirken von Ökologie, Ökonomie, Unternehmens- und Führungskultur, Entscheidungsprozesse, schlicht, die soziale Dynamik als Teil der Veränderung thematisiert und damit Gegenstand von Beratung. Viele Managerinnen wissen, dass diese Komplexitätsreduktion ihren Preis hat, vieles versandet oder bleibt Wunschdenken. Es gibt nur wenige Beratungskonzepte, die ein Gesamtkonzept anbieten können. Hierin unterscheidet sich das Angebot von FLIPSITE.

CSR – die transformative Dimension

Wie Sie dem Blogbeitrag „Wozu transformieren?” entnehmen können, bringt der Transformationsbegriff die Erkenntnis in Erinnerung, dass man eine Organisation nicht als Räderwerk, sondern als einen zusammenhängenden Organismus verstehen sollte, dass man es immer mit dem Zusammenspiel aller relevanten Dimensionen (inhaltliche, strategische, strukturelle, persönliche, gruppendynamische, ökonomische u.a.m.) zu tun hat. Ein Unternehmen, das gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, transformiert sich daher nicht nur auf materieller Ebene, sondern auch als soziales System. Warum ist das so oder besser: warum sollte der Wandel so verstanden werden?

Eine Frage der Glaubwürdigkeit

Ein Unternehmen, das CSR leben will, ist nur dann glaubwürdig, wenn verantwortliches Handeln zum Leitprinzip seiner wirtschaftlichen Aktivität wird. Und das wird es nur dann, wenn Verantwortung für Mensch und Umwelt die Ausrichtung des Unternehmenszwecks, die Gestaltung von internen Strukturen und Prozessen sowie die Rekrutierung und Entwicklung der Mitarbeitenden im Unternehmen bestimmt. Wer die Energieverbräuche und Emissionen von Herstellungsprozessen verringert, aber die Ressourceneffizienz der produzierten Güter nicht beachtet, springt zu kurz. Denn nachhaltig hergestellte, aber im Gebrauch nicht-nachhaltige Produkte werden die Kunden langfristig nicht begeistern können. Wer ökoeffiziente Produkte anbietet, aber diese durch nicht-nachhaltiges Arbeiten zustande kommen, springt ebenfalls zu kurz. Denn auf Dauer werden Motivation und Mitarbeiterbeschaffung darunter leiden. CSR-Beratung ist ein ganzheitlicher Beratungsansatz. Seine Wirksamkeit hängt davon ab, inwiefern es gelingt, Strategien und Geschäftsmodelle, Ablauf- und Aufbauorganisation sowie Kompetenzentwicklung und Arbeitsbeziehungen in ein neues, nachhaltigeres Verhältnis zu setzen.

Eine Frage des Erfolgs

Ein Unternehmen nimmt gesellschaftliche Verantwortung erfolgreicher wahr, wenn es die ökologische Transformation des Unternehmens auch als soziale Transformation versteht, wenn es also die Organisations- und Mitarbeiterentwicklung als festen Bestandteil seiner Nachhaltigkeitsentwicklung betrachtet. Wenn es etwa die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens in die Zielsysteme der Führungskräfte- und Mitarbeiterentwicklung integriert, wenn es Nachhaltigkeit als Querschnittsthema in allen Unternehmensbereichen verankert (z.B. bereichsübergreifende Arbeitsgruppe statt Stabsstelle), wenn es Mitwirkungsmöglichkeiten für Mitarbeitende schafft, damit das kreative Potenzial für mehr (interne) Nachhaltigkeit gehoben werden kann, wenn es Nachhaltigkeit zum Gegenstand von Vision, Mission und Leitbild macht, damit für alle Mitarbeitenden eine klare Orientierung entsteht usw.

Eine Frage der Kultur

Insbesondere die Umsetzung der gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsdimension – Einhaltung von Arbeitnehmerrechten, Förderung der Beschäftigungsfähigkeit aller Mitarbeitenden, Einhaltung von Menschenrechten in Geschäftstätigkeit und Geschäftsbeziehungen, Maßnahmen zum Verbraucherschutz, Engagement für das Gemeinwesen, Korruptionsbekämpfung usw. – kann nur gelingen, wenn die Anforderungen auch gelebt werden. Dies ist nicht nur eine Frage der Governance, sondern auch eine Frage der Unternehmenskultur. Die Kultur kann nicht ‚von oben‘ verordnet werden. Sie ergibt sich aus den herrschenden Spielregeln und leitenden Entscheidungsprämissen, also den Kernelementen eines Unternehmens, wenn man es als soziales System betrachtet.

Eine Frage der Muster

Auch vermeintlich kleine Schritte im Bereich CSR, wie etwa die Ermittlung des CO2-Fußabdruckes für ein ausgewähltes Produkt, die Einführung von Mülltrennungssystemen oder die Berücksichtigung von Umweltschutzanforderungen in der Beschaffung von Büromaterial haben das Potenzial etablierte Muster im Unternehmen zu verändern. Sie können positiv auf andere Bereiche ausstrahlen, sie können aber auch bisherige Handlungsdefizite offenlegen, sie können einen Beitrag zur Etablierung eines nachhaltigeren Mindsets leisten, sie können aber auch Spannungen zwischen konsequent nachhaltigkeitsorientierten und rein ökonomisch ausgerichteten Unternehmensbereichen erzeugen – die Wirkung kann in viele Richtungen gehen. Wichtig ist daher, auch kleinschrittige Veränderungen in einem größeren Kontext zu betrachten, bewusst zu planen und achtsam umzusetzen.

Transformieren mit Kopf, Herz und Hand

Mit dem Angebot von FLIPSITE unterstützen und begleiten wir Unternehmen, die die Umsetzung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung als transformativen Wandel verstehen. Unsere fachliche Unterstützung ist eingebettet in eine wirksame Prozessgestaltung, bei der wir soziale Dynamiken als wesentlichen Erfolgsfaktor immer mitberücksichtigen und mitgestalten. Mit unserem Blick auf Purpose, Personen und Prozesse, dem 3P-Modell, praktizieren wir CSR-Beratung als Transformationsberatung. Vielleicht bald in Ihrem Unternehmen?