Nachhaltig aus der Krise
Die Corona-Krise setzt viele Branchen wirtschaftlich unter erheblichen Druck. Trotzdem macht es Sinn, die Krise als Chance für eine nachhaltigere Unternehmensausrichtung zu nutzen. Warum, und wie kann das gehen?
Düstere Zeiten …
Die Corona-Krise macht der Wirtschaft zu schaffen. Etliche Unternehmen erleiden Umsatzeinbußen, viele Arbeitsplätze sind gefährdet, zahlreiche bereits vernichtet. Die Rezession ist da, die Frage ist nur, ob als „V“ oder als „U“, also als eher kurze oder lange Phase des wirtschaftlichen Abschwungs. Warum sollten Sie gerade in dieser Situation die wirtschaftlichen Aktivitäten Ihres Unternehmens (noch stärker) an den Prinzipien der Nachhaltigkeit ausrichten? Warum sollte Ihr Unternehmen in Zeiten der Krise nicht nur nach Gewinnen, sondern auch nach einem Beitrag zum Gemeinwohl streben? Wie kann nachhaltiges und sinnorientiertes Wirtschaften die ökonomische Erholung Ihres Unternehmens beschleunigen?
… für leuchtende Zukunftsbilder?
Nachhaltig zu wirtschaften bedeutet, Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die Ihre Kunden begeistern und die gleichzeitig die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse innerhalb planetarer Grenzen erlauben. Konkret heißt das: Einerseits Ressourcen effizient und möglichst im Kreislauf zu nutzen, Treibhausgas-Emissionen zu minimieren, Artenvielfalt zu erhalten usw., andererseits gute Arbeitsbedingungen zu gewährleisten, wertschätzende Kundenbeziehungen aufzubauen und ein wirksames gesellschaftliches Engagement zu etablieren. In ökonomischer Hinsicht geht es um eine tragfähige Balance aus Umsatz und Kosten und das Schaffen dauerhafter Werte. Mit dem „Purpose“ oder „Sinn-Zweck“ konkretisieren Sie die gesellschaftliche Verantwortung Ihres Unternehmens: Sie definieren damit den Beitrag zu einem größeren Ganzen. Das macht Daimler mit „First move the world“, der Outdoor-Ausrüster Patagonia mit „Build the best product, cause no unncecessary harm, use business to protect nature“ oder das Onlineportal Traum-Ferienwohnungen mit „Persönliche Verbindungen schaffen zwischen Menschen“.
Das spricht dafür
Warum all das, wenn es in der aktuellen Situation für viele Unternehmen ums wirtschaftliche Überleben geht?
- Nachhaltigkeit und Sinnorientierung stärken die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen und seinen Werten und erhalten das Engagement für die Unternehmensziele auch in Krisenzeiten.
- Nachhaltigkeit und Sinnorientierung schärfen den Außenblick und die Sensibilität für veränderte Anforderungen aus dem Umfeld, weil sie die Erwartungen von gesellschaftlichen Anspruchsgruppen in den Blick rücken. Das verbessert die Reaktionsfähigkeit Ihres Unternehmens.
- Ressourceneffiziente Produktionsverfahren erzeugen kurzfristig zwar einen höheren Investitionsbedarf, verringern mittelfristig aber den Bedarf an Material und Energie und können so zu bedeutenden Kosteneinsparungen führen.
- Die Krise macht deutlich, dass das Lieferkettenmanagement bislang zu sehr unter einem kurzsichtigen Kostenprimat steht. Ein nachhaltiges Management von Lieferketten hingegen fördert Transparenz, Langfristigkeit und Partnerschaftlichkeit in den Lieferantenbeziehungen. So können Sie die möglichen Folgen einer Krise besser abschätzen und frühzeitiger managen.
- Die Corona-Krise beschleunigt die digitale Transformation der Wirtschaft, und zwischen der nachhaltigen und der digitalen Transformation gibt es zahlreiche Synergien: digitalisierte Geschäftsmodelle verringern den Ressourceneinsatz, virtuelle Meetings reduzieren reisebedingte Emissionen und Online-Tools erleichtern das Nachhaltigkeitsmanagement.
- Es zeichnet sich zudem ab, dass die Krise und ihre ökonomischen Folgen den politischen Willen für mehr Klima- und Ressourcenschutz nicht schwächen. Im Gegenteil. Die deutsche Bundeskanzlerin hat Ende April 2020 angekündigt, dass sie die Klimaziele bis 2030 auf 50 bis 55 Prozent verschärfen will. Und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat dazu aufgerufen, den europäischen Grünen Deal als Kompass aus der Corona-Krise zu nutzen. Unternehmen, die sich hierauf frühzeitig einstellen, werden Wettbewerbsvorteile erzielen.
So kann es gehen
Sie sehen, es gibt viele gute Argumente dafür, den aktuellen unternehmerischen Herausforderungen mit einer (noch) nachhaltigeren Unternehmensausrichtung zu begegnen. Die Umsetzung dieser Ausrichtung ist ein Prozess, der aus vielen kleinen Schritten besteht. Beginnen Sie beispielsweise mit einer Wesentlichkeitsanalyse, die ihnen hilft, die ökologischen und sozialen Hotspots Ihres Unternehmens aus interner und externer Sicht zu ermitteln. Oder bestimmen Sie den CO2-Fußabdruck Ihres Unternehmens oder eines Ihrer Produkte und erhalten Sie so eine erste Orientierung für geeignete Klimaschutzmaßnahmen. Oder starten Sie mit einem Leitbildprozess, der Sie dabei unterstützt, den Sinn-Zweck Ihrer Unternehmung (wieder) zu entdecken. Egal, wie Sie es angehen möchten, in kleinen pragmatischen Schritten oder als umfassenden Veränderungsprozess, wir freuen uns, wenn wir Ihr Partner sein können – mit inspirierenden Impulsen und aktivierendem Prozess-Knowhow.